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Caritasverband Kronach

Computerarbeitsplatz für Ratsuchende in Sozialer Beratungsstelle

Projektbericht - Jubiläumsspende 2021

Surfstation Caritasverband Kronach

Dass Formulare oder Anträge an Behörden online ausgefüllt und abgesendet werden, ist inzwischen zu einem Standard geworden. Für Menschen, die von Sozialleistungen leben müssen oder über wenig Einkommen verfügen, stellt ein solcher Vorgang eine große Herausforderung dar. Oft fehlen ihnen die entsprechenden Geräte wie Personal Computer, Scanner (wenn Dokumente eingereicht werden sollen), Tablet oder Smartphone. Und wer nicht über die Hardware verfügt, dem fehlen dann auch die Kenntnisse und die Erfahrung im Umgang mit Internet und Computerprogrammen.

Da wird dann auch die Internetrecherche bei der Wohnungssuche zum Problem. Und wer Arbeit sucht, kann seine Bewerbung nicht – wie heute erwartet – am PC schreiben und gestalten und sich schon gar nicht auf einem Internetportal bewerben. Selbst E-Mails mit einem größeren Datenvolumen abzurufen, ist Menschen mit geringem Einkommen mitunter verwehrt.

Oft sind es nur Kleinigkeiten, die nicht gelingen, wissen die Beraterinnen der Caritas. Da können etwa Senioren den Stand des Stromzählers nicht auf der Webseite des Elektrizitätswerks eingeben.

Solche Anforderungen nehmen freilich zu: „Die Agenturen für Arbeit, die Jobcenter, die Krankenkassen stellen ihre Angebote vermehrt digital zur Verfügung. Anträge auf Hartz IV sollen online gestellt werden“, sagt Cornelia Thron, geschäftsführender Vorstand beim Caritasverband Kronach. Die Corona-Pandemie mit ihren Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen habe dabei noch einmal für einen regelrechten Schub gesorgt.
Jüngere Menschen kämen damit meist zurecht – wenn es um die nötigen IT-Kenntnisse geht. Doch dann fehlt ihnen die richtige Hardware. Denn für deren Anschaffung reicht der Regelsatz des Arbeitslosengelds II nicht aus. Und mit dem Handy lässt sich eben nicht alles erledigen. Trotz aller Digitalisierung müssen elektronisch ausgefüllte Anträge dann doch wieder ausgedruckt werden, weil etwa eine persönliche Unterschrift verlangt wird.

Worum geht's:

Der Caritasverband Kronach hilft diesen Menschen, die Hindernisse beim Zugang in die digitale Welt zu überwinden. In der Caritas-Surfstation „Digital d@bei“ steht ihnen öffentlich zugänglich ein PC mit einem leistungsstarken Internetzugang, Drucker und Scanner zur Verfügung. Die Klienten der Allgemeinen Sozialen Beratung können die Station nach einem Beratungsgespräch benutzen. Auf alle Fälle ist eine Terminvereinbarung notwendig.

„Manche unserer Klienten haben uns auch schon bisher angesprochen, wenn sie etwa Bewerbungen schreiben mussten, aber keinen Computer besitzen“, sagt Sozialpädagogin Birgit Weickert. Nun können sie dies selber tun. Am besten auch selbständig.

Allen, die alleine nicht zurechtkommen, stehen die Sozialpädagoginnen der Sozialen Beratungsstelle helfend und beratend zur Seite. Berührungsängste mit der digitalen Welt abzubauen, ist ihnen ebenfalls ein großes Anliegen. 

Wichtig ist der Caritas zudem der Datenschutz. Die Surfstation verfügt über ein gesichertes Gästenetzwerk. Sie soll nur dazu benutzt werden, Inhalte aufzurufen, die mit der sozialen Beratung in Verbindung stehen. Wenn der Klient die Programme schließt, werden seine Eingaben automatisch gelöscht. Um diese Intimsphäre zu gewährleisten, hat die Caritas einen IT-Experten hinzugezogen.

Das Hilfsangebot:

Die Surfstation ist im Landkreis Kronach ein bislang einmaliges Angebot. Ermöglicht wurde es durch die finanzielle Unterstützung des Diözesan-Caritasverbandes im Rahmen des Projektes „Digitale Bildung und Teilhabe“. Für die Umsetzung von „D@bei“ erhielt die Caritas Kronach 4.500 Euro.

Die Spende: