Zu den Hilfen der Caritas gehört traditionell, bedürftige Menschen mit Dingen des täglichen Bedarfs zu versorgen, vor allem mit Lebensmitteln und Kleidung. Bei Gründung des Diözesan-Caritasverbandes machten sich die Folgen des 1. Weltkrieges durch Unterernährung, erhöhte Säuglingssterblichkeit, vermehrte Anfälligkeit für Krankheiten bemerkbar. Der Diözesan-Caritasverband organisierte öffentliche Kinderspeisungen (4.380 Portionen 1922, 773.603 1932), gab Lebensmittel aus (1927 im Wert von 64.774 RM, 1932 104.619 RM). An bedürftige Familien wurden 1931 10.000 kg Brot, 56.000 kg andere Lebensmittel, 45.000 kg Kohle, 660 neue und 320 gebrauchte Kleidungs- und Wäschestücke ausgegeben. Ab 1935 lösten finanzielle Zuschüsse die Sachspenden ab.
Eine Besonderheit war das Frankenland-Hilfswerk. Es warb 1930-1933 in ganz Bayern Spenden und kaufte dafür Mehl, Getreide, Kartoffeln, Zucker, Reis, Grieß, Schuhe, Stoff, Bettwäsche und Bricketts für arme Familien.
Nach dem 2. Weltkrieg verteilte die Caritas „Care-Pakete“ aus den USA. 1947 wurden 411.000 kg Lebensmittel ausgegeben, verteilt auf 22.430 Pakete.
Ging die Bedeutung materieller Hilfen aufgrund des Wirtschaftswunders zurück, erlebten sie eine Renaissance durch die Zusammenführung der Arbeitslosen- und Sozialhilfe (Hartz-Gesetze 2002-2004). Die Ausgabe von Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs erfolgte über die „Tafeln“ (z.B. Aischgründer Tafel im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, Ökumenische Tafel in Ansbach, über den Vinzenzverein in Bamberg). Um die Würde der Menschen mit geringem Einkommen zu wahren, verkaufen Sozialladen die Waren zu geringem Preis (Josefslädchen in Bamberg, Ökumenischer Sozialladen in Forchheim, „Das Lädla“ mit einem Verkaufswagen als mobilem Ableger in Kronach). Spezielle Angebote wie Schulmaterialläden oder Gebrauchtwarenmärkte entstanden. Die Kleiderkammern wurden unter Namen wie CariShop oder CariBoutique als Second-hand-Läden neu gestaltet.
Für Obdach- und Wohnungslose bietet die Caritas Wärmestuben, Mittagstische, Schlaf- und Waschgelegenheiten und Unterkünfte.
Um in akuten Notlagen finanzielle Beihilfen an Einzelpersonen und Familien auszahlen zu können, bewirtschaftet der Diözesan-Caritasverband Hilfsfonds. Durch einen einmaligen Zuschuss oder ein Darlehen kann z. B. eine Stromsperre verhindert, der Verlust der Wohnung abgewendet, die Zahnspange für das Kind einer alleinerziehenden Mutter mitfinanziert oder die Kaution für eine behindertengerechte Wohnung aufgebracht werden. Die Anträge stellen die Beratungsstellen für ihre Klienten. Die Hilfen werden sparsam, wirtschaftlich und gezielt ausgewählt. Gespeist werden die Hilfsfonds v.a. aus Spenden, gerade auch aus der Caritas-Sammlung.