Philipp Kröner, 1908 in Bischberg geboren, wurde nach einem Studium der Theologie und der Caritaswissenschaften 1934 in Bamberg zum Priester geweiht. Bereits 1936 berief Erzbischof Jacobus von Hauck ihn zum Caritaskurat als Unterstützung für den erkrankten Domkapitular Theodor Madlener. Als dessen engster Mitarbeiter übernahm Kröner bereits damals de facto die Leitung des Verbandes. 1939 bis 1945 führte Kröner zusätzlich den Caritasverband Nürnberg.
Nach Madleners Tod wurde Philipp Kröner 1943 zum Diözesan-Caritasdirektor ernannt. Er lenkte die Caritas durch die schwierige Nazi-Zeit, in der deren Arbeit mehr und mehr unterbunden wurde. Nach dem 2. Weltkrieg organisierte er die Linderung der Not der Bevölkerung und die Unterbringung von Vertriebenen. Gleichzeitig gründete und modernisierte er als „Baumeister der Caritas“ zahlreiche Einrichtungen: Kinder- und Müttererholungsheime, Jugendwohn- und Studentenheime, eine Familienferienstätte, Behinderteneinrichtungen, Kindergärten, Altenheime, ein Säuglingsheim, das Waldkrankenhaus in Erlangen.
Neben dieser Tätigkeit studierte Kröner, promovierte 1948 in Geschichte, übernahm Lehraufträge in Caritaswissenschaft und Sozialarbeit, unterstützte die Einführung des neuen Studiengangs Diplom-Sozialwirt. 1961 wurde er zum Honorarprofessor ernannt.
Kröner wandte sich aber nicht nur an Akademiker. Mit Caritastagen, Caritasmissionen und zahlreichen Predigten baute er die Pfarrcaritas auf.
1962 wurde Kröner zum Landes-Caritasdirektor ernannt. In dieser Funktion beeinflusste er die staatliche Sozialgesetzgebung und deren bayerische Umsetzung, v.a. die Altenheimplanung.
1964 verstarb Kröner viel zu früh im Erlanger Waldkrankenhaus nach mehrfachem Herzinfarkt. Die 2002 bezogene Zentrale des Diözesan-Caritasverbandes ist nach ihm benannt.
Lebenslauf:
1934 Priesterweihe
1936 Caritaskurat, de facto Leitung des Diözesan-Caritasverbandes
1943 Diözesan-Caritasdirektor
Organisation materieller Hilfe gegen die Not im und nach
dem 2. Weltkrieg, Unterbringung von Vertriebenen
Bau zahlreicher Einrichtungen
1948 Promotion in Geschichte, Lehrtätigkeit in Caritaswissenschaften und Sozialarbeit
1961 Honorarprofessor; Zahlreiche Caritastage, Caritasmissionen, Predigten
1962 Landes-Caritasdirektor
2002 Namenspatron der neuen Caritas-Zentrale